RöKo 2018 – Aktuelle Entwicklungen in der CTA peripherer Gefäße

RöKo 2018 – Aktuelle Entwicklungen in der CTA peripherer Gefäße

Schnelle Aufnahmetechniken, Iterative Rekonstruktion und niedrige Röhrenspannung gehören zu den Neuerungen, durch die die CTA an Bedeutung gewinnt.

  • Präsentationstag:
    11.05.2018 0 Kommentare
  • Autor:
    ch/ktg
  • Sprecher:
    Thomas Henzler, Diagnostik München
  • Quelle:
    Deutscher Röntgenkongress 2018

„Am Anfang meines Berufslebens lag der Hauptfokus auf der MR-Angiographie. Durch neue technische Entwicklungen in der CTA hat sich das etwas geändert“, erklärte Thomas Henzler von der Diagnostik München. Als wichtige Neuerungen nannte er:

  • High pitch low kV
  • Dual Energy
  • 4D CTA.

Untersuchungsgeschwindigkeit

Bei vielen Untersuchungen spielt die Geschwindigkeit eine wichtige Rolle. Relevant sind kurze Untersuchungszeiten beispielsweise im Notfall und bei älteren Menschen, die schlecht liegen können oder deren Nierenfunktion eingeschränkt ist. Eine „kidney-friendly“ CT kann bereits in einer Sekunde ausreichend Bilder akquirieren. „Da besteht natürlich schon die Gefahr, dass Sie den Bolus überholen.“

Mit Erhöhung des Pitch-Faktors reduziert sich die Röhrenspannung. Die Röhrenspannung beeinflusst wiederum die Höhe der Strahlendosis: Niedriges kV bedeutet reduzierte Strahlenbelastung.

Henzler zeigte Ergebnisse einer koronarangiographischen Studie von Meyer M et al. (Radiology 2014): 45 PatientInnen wurden an einem high Pitch Dual Source CT mit 70 kV untersucht. Die Ergebnisse verglichen die WissenschaftlerInnen mit konventionellen CT-Aufnahmen bei 80 und 100 kV. Die CTA mit hohem Pitch und niedriger Röhrenspannung erbrachte gute Bildqualitäten bei signifikant niedriger Strahlenbelastung und Kontrastmitteldosis als in der konventionellen CTA.

Dual Energy CTA

Mit der Dual Energy CT können zusätzliche Informationen generiert werden. Die simultane Akquisition von zwei CT-Datensätzen erlaubt eine bessere Differenzierung der Gewebestrukturen. „Die Iodkonzentration jedes einzelnen Voxels kann berechnet werden“, erklärte Henzler. Das Ergebnissen seien monoenergetisch berechnete Bilder.

Studien zeigen, dass diese monoenergetischen Rekonstruktionen eine mindestens genauso gute Bildqualität besitzen wie polyenergetische Bilder (z.B. Sudarski S et al. Eur J Radiol 2013).

„Dual Energy nützt Ihnen in der CTA natürlich nur, wenn das Rauschen nicht zunimmt“, so Henzler und ergänzte, dass es im Postprocesssing Algorithmen gibt, um das Kontrast-Rausch-Verhältnis zu verbessern (Grant KL et al. Invest Radiol 2014; Meyer M et al. Sci Rep 2018).

4D CT-Angiographie

Henzler nannte zwei prinzipielle 4D CT-Techniken: Die Anpassungen der Tischbewegung und ein breiterer Detektor. Mit der 4D CT können 3D-Aufnahmen im zeitlichen Verlauf beurteilt werden. „Zeitliche Informationen helfen Ihnen besonders bei der Beurteilung an den unteren Extremitäten“, erklärte Henzler.

Der diagnostische Mehrwert führt dazu, dass die 4D CTA mit der MRA kompetitiv konkurrieren kann (Riffel P et al. Cardiovasc Intervent Radiol 2018). „Sie können mit den Datensätzen spielen.“

Als mögliche Indikationen für die 4D CTA nannte Henzler beispielsweise Schlaganfall und Dialyseshunts. „Letzteres ist eher eine Randindikation, aber bei komplexen Shuntverhältnissen durchaus hilfreich für die Chirurgen.“

In einer tierexperimentellen Setting untersuchen Henzler und sein Team, ob und wie die zeitliche Auflösung weiter verbessert werden kann. Das Ziel sei vier Bilder pro Sekunde zu akquirieren. „Da geht so ein bisschen die Reise hin.“.

Fazit

Neue CT-Techniken machen das Verfahren schneller und sicherer. Bei der Extremitäten-Angiographie lässt sich eine Bildqualität erreichen, auch am Unterschenkel.

Moderator Thomas Schlosser, Universität Essen, wandte ein, dass bisher mit der CTA nur morphologische Informationen zur Verfügung stehen. Am Herzen generiere man über die Messung der funktionellen Flussrate (FFR) auch schon funktionelle Daten. „Gibt es eine Techniken für die Peripherie?“, fragte Schlosser den   Referenten. Henzler antwortete, dass an neuen Techniken gearbeitet werde, aber noch keine reifen Lösungen vorliegen. „Solche Entwicklungen sind äußerst spannend.“

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