Cochlea-Implantat: Mikro-CT verspricht Optimierung

Cochlea-Implantat: Mikro-CT verspricht Optimierung
Kiran Sriperumbudur, Doktorand am Institut für Allgemeine Elektrotechnik der Universität Rostock (©Universität Rostock/Julia Tetzke)

Eine Simulationsstudie zeigt, warum nicht jeder Träger eines Cochlea-Implantats gleich gut die Umwelt wahrnimmt.

  • Datum:
    03.05.2018
  • Autor:
    A.-K.Schöpflin (mh/ktg)
  • Quelle:
    Universität Rostock

Mit Hilfe von Mikro-CT-Bildern kam Kiran Sriperumbudur, Institut für Allgemeine Elektrotechnik der Universität Rostock, diesem Phänomen auf die Spur: „Man muss das gesamte Gewebeumfeld im hochkomplizierten Sinnesorgan Ohr ins Visier nehmen“, sagt der Wissenschaftler.

In aufwendiger Kleinstarbeit wählte Sriperumbudur verschiedene sensorische Nervenzellen in der Cochlea mittels der Mikro-CT-Aufnahmen aus, nummerierte sie und stimulierte sie dann im zugehörigen Simulationsmodell mit Hilfe einer Elektrode. Lediglich 20 Prozent der Zellen reagierten. So lässt es sich erklären, dass beispielsweise bei zwei Patienten mit gleichen Hörproblemen einer durch Technik wieder hören könne, der andere aber nicht. Sriperumbudurs Erklärung: Die Elektrode im Implantat stimuliert nicht alle Hörzellen gleichermaßen, weil eine starke Heterogenität des Gewebes um die sensorischen Nervenzellen vorliegt.

Jetzt sei zu überlegen, wie das Innenohr-Implantat verbessert werden könne. „Eine hervorragende wissenschaftliche Fragestellung, die bestimmt weitere Forschungen nach sich ziehen wird“, so Emeritus Hans Wilhelm Pau, ehemaliger Direktor der Rostocker Hals-Nasen-Ohrenklinik.

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