MRT-basiertes Vorhersage-Modell für Aneurysmen

MRT-basiertes Vorhersage-Modell für Aneurysmen
Die Technomathematikerin Carolin Wüstenhagen mit dem Aneurysmamodell vor dem MR-Tomographen am Lehrstuhl für Strömungsmechanik (©Julia Tetzke/Universität Rostock)

Durch Strömungsmessungen an einem maßstabsgetreuen Aneurysma-Modell lassen sich die Effekte eingebrachter Implantate auf die Hämodynamik direkt messen.

  • Datum:
    05.02.2021
  • Autor:
    M. Kaminski (mh/ktg)
  • Quelle:
    Universität Rostock

Die Maschinenbaufakultät der Universität Rostock ist die erste in Deutschland, die mit einem eigenen MR-Tomographen ingenieurwissenschaftliche Forschung betreibt. Gemeinsam mit dem Radiologen Professor Sönke Langner von der Universitätsmedizin Rostock hat man dort ein Hirn-Aneurysma-Modell entwickelt: Es vergrößert das Aneurysma maßstabsgetreu, dabei bleiben aber alle anderen strömungsmechanischen Eigenschaften erhalten. „Dadurch können wir jetzt im MRT die Hämodynamik im Aneurysma, also die Eigenschaften des Blutflusses, exakt messen und dann aus diesen Werten die Kräfte berechnen, die auf die Aneurysmawand wirken“, so Professor Langner.

Die  Therapie erfolgt in der Regel mittels Coiling, also durch das Einbringen sehr zarter Platinfäden, in das Aneurysma. Alternativ kommen auch Stents oder Flow Diverter zum Einsatz. Durch das Modell und die Möglichkeit der Strömungsmessung lassen sich die Effekte der eingebrachten Implantate auf die Hämodynamik direkt messen. Dafür haben die Rostocker auch skalierte Implantate entwickelt. „Wir erhoffen uns so, Daten gewinnen zu können, die den Weg zeigen, wie ein Aneurysma noch schneller und sicherer versorgt werden kann“, sagt Langner.

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