Meta-Analyse bestätigt Thrombolyseerfolg bei unklarem Schlaganfallzeitpunkt

Meta-Analyse bestätigt Thrombolyseerfolg bei unklarem Schlaganfallzeitpunkt
Prof. Dr. Götz Thomalla untersuchte, für welche PatientInnen eine Thrombolyse sicher und effektiv ist, auch wenn der Zeitpunkt des Schlaganfalls nicht bekannt ist (©UKE)

Die Auswertung von vier verschiedenen Studien zeigt, dass PatientInnen, die im Schlaf einen Schlaganfall erleiden und die Symptome erst nach dem Aufwachen am nächsten Morgen feststellen, von einer Thrombolyse profitieren.

  • Datum:
    10.11.2020
  • Autor:
    S. Lemm (mh/ktg)
  • Quelle:
    Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Damit konnten die Forschenden die Ergebnisse der vor zwei Jahren publizierten Studie 'WAKE-UP' bestätigen. Lange Zeit erfolgte eine Thrombolyse nur dann, wenn der Zeitpunkt des Symptombeginns bekannt war und nicht länger als 4,5 Stunden zurücklag. In der WAKE-UP-Studie gelang den Forschenden vor zwei Jahren der Nachweis, dass eine Thrombolyse sicher und effektiv ist, wenn geeignete Patienten mittels MRT-Diagnostik ausgewählt werden, auch ohne den Zeitpunkt des Schlaganfalls zu kennen.

In der Zwischenzeit wurden neben der europäischen WAKE-UP-Studie auch in Asien, Australien und Europa Studien mit vergleichbaren Behandlungsansätzen durchgeführt. In der nun in The Lancet veröffentlichten Meta-Analyse werteten die Forschenden 843 PatientInnendaten aus vier klinischen Studien (WAKE-UP, EXTEND, THAWS, ECASS-4) aus.

„Insgesamt könnte die Zahl der Patienten, die mit einer Thrombolyse behandelt werden können, um etwa zwanzig Prozent erhöht werden“, erklärt Prof. Dr. Götz Thomalla, Studienleiter und Oberarzt in der Klinik für Neurologie des UKE.

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