Quantitative CT bei COPD: veränderte Lunge, verändertes Mikrobiom

Quantitative CT bei COPD: veränderte Lunge, verändertes Mikrobiom

COPD-bedingte, strukturelle Veränderungen in der Lunge betreffen nicht nur das Organ selbst, sondern auch die Bakterien, die in ihm leben.

  • Datum:
    14.07.2017
  • Autor:
    S. Opitz (mh/ktg)
  • Quelle:
    Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt

Husten, Atembeschwerden und starke Schleimproduktion der Lunge sind typische Symptome einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Die Krankheit wird oft durch Rauchen ausgelöst und könnte nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO im Jahr 2030 die dritthäufigste Todesursache weltweit sein. „Innerhalb der COPD gibt es verschiedene Subtypen, die sich beispielsweise durch quantitative Computertomographie nachweisen lassen“, erklärt PD Dr. Wolfgang zu Castell, Leiter der Abteilung Scientific Computing (ASC) am Helmholtz Zentrum München. „Wir wollten untersuchen, ob sich das Mikrobiom der Lunge in Abhängigkeit dieser Subtypen verändert“, ergänzt Prof. Dr. Michael Schloter, Leiter der Abteilung für vergleichende Mikrobiomanalysen (COMI) am Helmholtz Zentrum München.

Mikrobiom und CT-Scans analysiert

Dazu untersuchten Wissenschaftler beider Abteilungen Proben von neun gesunden und 16 erkrankte Probandinnen und Probanden. Diese hatten an der europaweiten EvA (Emphysema versus Airway Disease) Studie zu Lungenerkrankungen teilgenommen. Zum einen analysierten die Forscher die Lungen mittels quantitativer CT und ordneten die Patienten gegebenenfalls den COPD-Subtypen zu. Zum anderen nutzten sie Abstriche der Lungen, um anhand bestimmter Markergene die Zusammensetzung des Lungenmikrobioms zu bestimmen.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei bestimmten Subtypen einer COPD Veränderungen der Bakteriengemeinschaften in der Lunge auftreten, die die Ansiedlung potenziell krankheitserregender Bakterien begünstigen können, so die Autoren. Im Sinne einer personalisierten Therapie sei es daher sinnvoll, auch das Mikrobiom im Blick zu haben: Etwa bei einer Abwägung, ob bei einem Patienten mit bestimmten COPD-Subtyp Antibiotika oder Glukokortikoide verabreicht werden.

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