20 Tonnen: Neuer 7T-MRT-Scanner für Erwin L. Hahn Institut

20 Tonnen: Neuer 7T-MRT-Scanner für Erwin L. Hahn Institut
20 Tonnen am Haken: Austausch des Ultrahochfeld-MRT-Scanners in Essen (© UDE/ELH)

Nach 14 Jahren wird beim Erwin L. Hahn Institut der Ultrahochfeld-MRT-Scanner ausgetauscht. Das neue Gerät der Firma Siemens Healthcare hat ebenfalls eine Magnetfeldstärke von 7 Tesla, ist aber wesentlich leistungsfähiger.

  • Datum:
    19.08.2020
  • Autor:
    U. Bohnsack (mh/ktg)
  • Quelle:
    Universität Duisburg-Essen

Knapp 20 Tonnen wiegt das neue Forschungsgerät; 420 Tonnen Stahl schirmen sein Magnetfeld im Untersuchungsraum zusätzlich ab, sie waren bereits für das Vorgängermodell installiert worden. „Seit Mai hatten wir mit dem Abbau und dem Abtransport des alten Scanners und mit Umbauten alle Hände voll zu tun“, sagt ELH-Direktor Prof. Harald Quick. Am vierten August wurde dann der neue Magnet geliefert.

Inbetriebnahme ab Oktober 2020 geplant

Früh um 7.30 Uhr kam der Schwerlasttransport mit dem MRT am Institut an, ein Autokran hievte es in Präzisionsarbeit vor die Öffnung in der Gebäudefassade. Bereits um 12 Uhr war es vollbracht: Das Gerät wurde in sein neues Zuhause gezogen. Bis es endgültig in Betrieb geht, wird es noch Wochen dauern. „Das System muss nun im Gebäude auf die Endposition gesetzt und mit Strom und Kühlwasser versorgt werden. Sobald alle Anschlüsse vorliegen, wird der neue Magnet langsam 'auf Feld' gebracht, bis er seine volle Feldstärke von sieben Tesla erreicht. Wir rechnen damit, dass wir das neue MRT planmäßig Anfang Oktober in Betrieb nehmen können,“ erläutert Quick.

Einsatz für neurowissenschaftliche Forschung

Seit 2006 hat das Hahn-Institut an über 5.500 Probanden und Patienten Untersuchungen durchgeführt. „Wir haben mit unseren Forschungspartnern und mit Siemens die Ultrahochfeld-MRT entscheidend weiterentwickeln können. Dies schlägt sich in dem neuen System nieder“, erklärt der ELH-Direktor. „Der Scanner ist leistungsfähiger und liefert noch bessere Aufnahmen.“ Eingesetzt wird er weiterhin vor allem für die neurowissenschaftliche Forschung, für die klinische Diagnostik und für die Verbesserung hochaufgelöster MRT-Bildgebung im gesamten menschlichen Körper.

Kosten von knapp acht Millionen Euro

Seit langem gehört das Hahn-Institut zur internationalen Spitze. Kognitionswissenschaften, die Ingenieurwissenschaften und verschiedene medizinische Disziplinen, insbesondere die Radiologie und Neuroradiologie, arbeiten eng zusammen. Die knapp 8 Mio. Euro, auf die sich der moderne MRT-Scanner plus Zusatzkosten beläuft, sind daher gut investiert. Das befand auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Sie bewilligte einen Großgeräteantrag, den Quick für das Institut gestellt hatte, und machte damit die Anschaffung erst möglich

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