Anatomie in 3D: Virtuelle Seziertische unterstützen die Lehre
Zwei virtuelle Seziertische erweitern die anatomische Lehre an der Universitätsmedizin Göttingen.
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Datum:02.05.2018
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Autor:S. Weller (mh/ktg)
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Quelle:Universitätsmedizin Göttingen - Georg-August-Universität
Für insgesamt 180.000 Euro hat die Universitätsmedizin Göttingen zwei virtuelle 3D-Anatomietische angeschafft. Damit erfüllt die anatomische Lehre die aktuellen Anforderungen aus der klinischen Praxis und bietet Ausbildungsmöglichkeiten an Schnittbildern und an daraus berechneten 3D-Darstellungen.
Im modernen anatomischen Unterricht kommen zunehmend hochtechnische virtuelle Lehrmittel und bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT und MRT zum Einsatz. Damit verfolgt das Zentrum für Anatomie ein neues Lehrkonzept. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie unter Leitung von Prof. Dr. Joachim Lotz werden alle Körperspender mittels Ganzkörper-CT untersucht. Studierende können somit während des Präparierkurses vom ersten bis zum letzten Tag die gesamte virtuelle Anatomie mit der fortschreitenden Präparation abgleichen.
Die Hightechgeräte zeigen die lebensgroße 3D-Darstellung eines Menschen, die an beliebigen Stellen geschnitten und – anders als bei einer realen Präparation – virtuell von allen Seiten betrachtet werden kann. Mit Touchscreen und über ausgewählte Tools lassen sich beliebige anatomische Details anzeigen. Die 3D-Darstellung bietet einen Überblick über die Lage von Organen, Blutgefäßen und Nervenfasern im menschlichen Körper. Eine umlaufende Kamera am Rand des Tisches registriert Bewegungen auf der Bildschirmoberfläche und erlaubt die Bedienung per Fingerzeig.
Mit den beiden 3D-Anatomietischen gehört die Lehre der Anatomie in Göttingen zu aktuell 30 Standorten in Europa und zehn Universitätskliniken bundesweit, die einen virtuellen Anatomietisch zusätzlich zum Präparierkurs in der anatomischen Lehre einsetzen.