MRT dokumentiert Mukoviszidose-Progression bei Vorschulkindern

MRT dokumentiert Mukoviszidose-Progression bei Vorschulkindern

Eine regelmäßige MRT-Untersuchung der Lunge kann erfassen, wie sich die Lungenerkrankung bei Kindern mit Mukoviszidose entwickelt. Wird die Erkrankung schon im Neugeborenenscreening erkannt, kann sie milder verlaufen.

  • Datum:
    01.09.2021
  • Autor:
    DZL - NN (mh/ktg)
  • Quelle:
    Deutsches Zentrum für Lungenforschung e.V.

In einer Studie des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) wurden knapp 100 Kinder im Alter bis zu vier Jahren einmal pro Jahr mit dem MRT untersucht. Alle Kinder hatten eine Mukoviszidose, die entweder durch das Neugeborenenscreening oder aufgrund der Mukoviszidose-typischen klinischen Symptome erkannt worden war.

„Die MRT-Untersuchungen zeigten, dass die Veränderungen in der Lunge bereits über die ersten vier Lebensjahre zunehmen, etwa dass die Bronchialwände sich verdicken und zunehmend bestimmte Lungenbereiche nicht mehr so gut belüftet werden, da die Atemwege mit Schleim verlegt sind“, sagt Privatdozentin Dr. Mirjam Stahl, DZL-Forscherin an der Berliner Charité.

Therapiebeginn im beschwerdefreien Stadium bringt Vorteile

Die Studie ergab außerdem, dass bei Kindern Veränderungen in der Lunge nicht so ausgeprägt waren, wenn ihre Erkrankung bereits durch das Neugeborenenscreening erkannt und mit der Behandlung begonnen wurde, bevor erste Symptome auftraten. „Ein früher Therapiebeginn im asymptomatischen Stadium hält die Erkrankung auf einem niedrigeren Niveau, kann ihr Voranschreiten aber nicht aufhalten“, so Stahl.

Neugeborenenscreening – Einheitliche Vorgaben fehlen

Seit 2016 wird beim Neugeborenenscreening untersucht, ob eine Mukoviszidose vorliegt. Zunächst wird das Blut der Babys analysiert. Sind bestimmte Werte auffällig, erfolgt ein Schweißtest, mit dem die Diagnose abgesichert wird. Um abzuschätzen, ob die Lunge schon betroffen ist, können die Ärzte Lungenfunktionstests oder bildgebende Verfahren wie das Röntgen der Lunge, das MRT oder die Computertomographie (CT) einsetzen. MRT und CT haben eine bessere räumliche Auflösung als das Röntgen und lassen daher mehr Details erkennen. Das MRT bietet gegenüber der CT den Vorteil, dass es strahlenfrei ist. Welches Verfahren verwendet wird, ist jedoch klinikabhängig, da es dafür bisher keine einheitlichen Leitlinien gibt.

Zur Originalpublikation in Am J Respir Crit Care Med 2021

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