RöKo Digital – Möglichkeiten der kontrastverstärkten Spektral-Mammographie

RöKo Digital  –  Möglichkeiten der kontrastverstärkten Spektral-Mammographie

Eva-Maria Fallenberg, Universitätsklinikum München, evaluierte die Studienlage zur kontrastverstärkten Spektral-Mammographie (CESM) bei der Tumordetektion.

  • Präsentationstag:
    17.09.2020 0 Kommentare
  • Autor:
    biho/ktg
  • Sprecher:
    Eva-Maria Fallenberg, Universitätsklinikum München
  • Quelle:
    Röntgenkongress Digital 2020

Fallenberg sieht in der CESM (contrast enhanced spectral mammography) eine leicht zugängliche und bezahlbare diagnostische Methode, die der konventionellen Mammographie an Sensitivität und Spezifität überlegen ist. Zum Einsatz kommt die CESM am ehesten in symptomatischen Fällen.

Sensitivität

  • Die CESM ist der Mammographie und dem Ultraschall (US) überlegen.
  • CESM und MRT sind bei der Detektion von Indexkarzinomen vergleichbar, bei weiteren Läsionen ist die MRT leicht überlegen.

Grundlage:

  • 11 Studien aus den Jahren 2011-2016
    • 10 Studien vergleichen mit Performance der Mammographie
    • 3 Studien vergleichen mit Performance der MRT
    • 1 Studien vergleichen mit Performance des US
    • 1 Studie vergleicht mit Performance der Mammographie und des US
  • Cave: Keine statistische Auswertung verfügbar

Spezifität

  • CESM plus Mammographie zeigt höhere Spezifität als Mammographie allein

Grundlage:

  • 5 Studien aus den Jahren 2010-2016
  • Durchschnittliche Spezifität: Mammographie: 68%, CESM+Mammographie: 87,5%

Detektion von Mikrokalk

  • Je höher die Kontrastmittelanreicherung in der CESM, desto wahrscheinlicher ist die Läsion maligne.
  • Cave: Eine fehlende Anreicherung bedeutet nicht automatisch einen gutartigen Tumor und umgekehrt.

Grundlage:

  • Studie Cheung et al. 2016
  • Vergleich CESM mit histopathologischen Ergebnissen
    • CESM > Mammo: Maligne (invasives duktales Karzinom, DCIS)
    • CESM = Mammo: Krebsvorstufen (ADH)
    • CESM > Mammo: Benigne (flache epitheliale Atypie und andere)

Pitfalls

  • Befund maskiert
  • Blinde Stellen bei Standardprojektionen
  • Keine eindeutige Kontrastmittelanreicherung

Mittlere Evidenzklasse für die CESM

Studienergebnisse zeigen, dass die CESM der Mammographie an Sensitivität und Spezifität überlegen ist. Laut Fallenberg kann die CESM in bestimmten Fällen auch eine Alternative zur MRT darstellen. Die aktuellen Leitlinien der AGO (Arbeitsgemeinschaft gynäkologische Onkologie) erwähnen die CESM bereits mit der mittleren Evidenzklasse 3a in folgenden Fällen:

  • Erstuntersuchung bei symptomatischen Patientinnen
  • Alternative zur MRT bei Kontraindikationen
  • Abklärung unklarer Befunde

„Dies könnten zukünftige Indikationen der kontrastverstärkten MRT sein“, schloss Fallenberg.

Quellen

Cheung YC et al.
Clinical utility of dual-energy contrast-enhanced spectral mammography for breast microcalcifications without associated mass: a preliminary analysis.
Eur Radiol. 2016;26(4):1082-9.

AGO e.V. (Arbeitsgemeinschaft gynäkologische Onkologie). Empfehlungen gynäkologische Onkologie Kommission Mamma

AGO Guidelines Breast Version 2020.1D Diagnostik und Therapie früher und fortgeschrittener Mammakarzinome. Früherkennung und Diagnostik: Abklärung von Symptomen, Prätherapeutische Mamma-und Axilladiagnostik

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