Prototypen für Low-Field-MRT in Entwicklung

Prototypen für Low-Field-MRT in Entwicklung
Am Low-Field-MRT arbeiten sie gemeinsam: Prof. Dr. Benjamin Meküc (r.) und Nils Allek (l.) vom Fachbereich Informationstechnik (© Benedikt Reichel/FH Dortmund)

Forschung an mobilen Low-Field-MRT-Geräten zielt ab auf kleinere, leichtere und kostengünstigere Scanner.

  • Datum:
    27.07.2023
  • Autor:
    B. Reichel (mh/ktg)
  • Quelle:
    Fachhochschule Dortmund

„Wir knüpfen mit unserer Arbeit an die Ursprünge des MRT an“, erklärt Prof. Dr. Benjamin Meküc vom Fachbereich Informationstechnik der FH Dortmund. Anfang der 80er-Jahre arbeitete die MRT mit Magnetfeldern niedriger Stärke. Diese wurde dann aber stetig gesteigert, um die Bildqualität zu verbessern. Inzwischen werden supraleitende Magnete eingesetzt, die zwar ein starkes Feld erzeugen, aber auch aufwendig mit flüssigem Helium gekühlt werden müssen.

Im Projekt „A4IM“ setzt man wieder auf weniger starke Magnetfelder. „Das ist möglich, weil die Signalverarbeitung inzwischen viel besser ist“, sagt Prof. Menküc. „Das Magnetfeld muss nicht mehr 100 Prozent homogen sein. Kleinere Inhomogenitäten können wir technisch ausgleichen.“ Das schafft neue Möglichkeiten für kostengünstigere MRT-Geräte. Darum fördert die Europäische Union das Projekt mit insgesamt etwa 2,5 Millionen Euro. Einen Teil davon bekommt die FH Dortmund, die bei „A4IM“ im Konsortium mit vielen weiteren europäischen Hochschulen und Forschungsinstituten agiert.

„Alle Partner arbeiten an einem eigenen Prototyp, aber jede Einrichtung hat ihren Schwerpunkt. Die FH Dortmund ist federführend bei der Entwicklung der Steuerungselemente und der dafür nötigen Programmierung“, sagt Prof. Menküc. Daten würden mit den Partnern ausgetauscht.

Kleinere Geräte mit nur 200 Kilo Gewicht

An der FH Dortmund hat Nils Allek für seine Abschlussarbeit im Studiengang Digitale Technologien am Prototyp des Low-Field-MRT mitgearbeitet. Er ist jetzt wissenschaftlicher Mitarbeiter im „A4IM“-Projekt. „Die Prototypen sind deutlich kleiner als gängige MRT-Geräte“, sagt Nils Allek. „Es lassen sich etwa Kopf, Arm oder Beine separat im bildgebenden Verfahren untersuchen.“ Der Vorteil: Die kleineren Geräte wiegen nur 200 Kilogramm statt mehrerer Tonnen. Sie können leichter transportiert und dank der niedrigeren Kosten auch dort eingesetzt werden, wo sich ein großes MRT nicht rechnet. Prof. Menküc spricht von circa 50.000 Euro für ein Low-Field-MRT. Ein Bruchteil der Anschaffungskosten für die mehrere Millionen teuren Großgeräte.

Bis 2026 läuft das „A4IM“-Forschungsprojekt an der FH Dortmund und bei den Partner-Einrichtungen. Erweisen sich die Prototypen als so zuverlässig, wie die ersten Daten erahnen lassen, ist die medizinische Zulassung der nächste Schritt.

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