Mobiler CT-Scanner entschlüsselt verborgene Texte

Mobiler CT-Scanner entschlüsselt verborgene Texte
Viele Keilschrifttafeln aus der Antike stecken bis heute in intakten Tonumschlägen. Mithilfe des neuen, transportablen CT-Scanners können Forschende die verborgene Schrift im Inneren nun lesbar machen. (© UHH/K.Helmholz)

Ein weltweit einmaliger mobiler CT-Scanner erlaubt es, erstmals 4.000 Jahre alte versiegelte Keilschrifttafeln aus Mesopotamien lesen.

  • Datum:
    31.01.2024
  • Autor:
    Pressestelle der Universität Hamburg (mh/ktg)
  • Quelle:
    Universität Hamburg

Entwickelt wurde das System ENCI ('Extracting non-destructively cuneiform inscriptions') von Wissenschaftler:innen des Exzellenzclusters 'Understanding Written Artefacts' der Uni Hamburg und des Deutschen Elektronen-Synchrotrons. ENCI erschließt für die Altertumsforschung eine Fülle bisher unzugänglicher Quellen.

Strahlenschutz trotz Leichtbauweise

„Tomographen mit der benötigten Strahlungsintensität sind normalerweise mehrere Tonnen schwer“, erklärt Prof. Dr. Christian Schroer, Arbeitsgruppenleiter am Institut für Nanostruktur- und Festkörperphysik an der Universität Hamburg, der ENCI federführend entwickelt hat. „Für uns war aber entscheidend, dass unser Gerät mobil ist, weil kaum ein Museum seine Sammlung auf Reisen schickt. ENCI wiegt nur etwas über 400 Kilogramm. Die größte Herausforderung bestand darin, diese Leichtbauweise mit dem erforderlichen Strahlenschutz zu verbinden.“

Erster Einsatz im Louvre

Vom 1. bis 9. Februar 2024 untersuchen UWA- und DESY-Wissenschaftler:innen mit ENCI Keilschrifttafeln aus dem Louvre in Paris. Mit rund 12.000 Tafeln verfügt das Museum über eine der wichtigsten Sammlungen von Keilschrifttafeln weltweit. Die Untersuchungen werden zunächst an zwölf ausgewählten Tafeln durchgeführt.

Zur Animation der Universität Hamburg – sie zeigt die mit dem innovativen CT-Scanner sichtbar gemachte Keilschrift, die im Inneren ihres Tonumschlags verborgen ist.

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