BfS: CT-Früherkennung bei RaucherInnen kann Lungenkrebssterblichkeit senken

BfS: CT-Früherkennung bei RaucherInnen kann Lungenkrebssterblichkeit senken

Bundesamt für Strahlenschutz unterstreicht hohe Anforderungen an das Verfahren für eine strukturierte Lungenkrebs-Früherkennung.

  • Datum:
    15.12.2021
  • Autor:
    J. Rudorf (mh/ktg)
  • Quelle:
    Bundesamt für Strahlenschutz

Eine strukturierte Lungenkrebs-Früherkennung mit Untersuchungen per Niedrigdosis-CT kann bei RaucherInnen und ehemaligen RaucherInnen die Sterblichkeit durch Lungenkrebs reduzieren. Zu diesem Schluss kommt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in einem Bericht, der am 6. Dezember im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde.

BfS-Bericht als wissenschaftliche Grundlage

Der Bericht bildet die wissenschaftliche Grundlage für die Zulassung dieser Früherkennungsmaßnahme in Form einer Rechtsverordnung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). „Unser wissenschaftlicher Bericht unterstreicht das Potential der Lungenkrebs-Früherkennung mittels Niedrigdosis-CT. Bei Raucherinnen und Rauchern kann demnach die Sterblichkeit durch Lungenkrebs reduziert werden. Der Nutzen einer solchen Früherkennungsmaßnahme mit Röntgenstrahlung für den Einzelnen und die Gesellschaft kann aber nur bei Einhaltung hoher Qualitätsanforderungen erzielt werden“, sagt BfS-Präsidentin Inge Paulini.

Anforderungen und Vorgaben

Von entscheidender Bedeutung wird dafür die konkrete Umsetzung der Lungenkrebsfrüherkennung mit der Niedrigdosis-CT sein. Dazu gehören neben der Festlegung der Teilnahmekriterien auch Anforderungen und Vorgaben bezüglich der CT-Geräte, zur Durchführung der Untersuchung und der Befundung, sowie der Schulung des medizinischen Personals. Weitere Punkte sind die Qualitätssicherung entlang des gesamten Prozesses und die wissenschaftliche Evaluation der erzielten Ergebnisse. „Auch für die Bewertung anderer Früherkennungsuntersuchungen, die den Strahlenschutz berühren, werden diese Aspekte eine zentrale Rolle spielen“, betont Paulini.

Metaanalyse mit Daten von 70.000 Personen

Im Auftrag des BMU hat das BfS eine wissenschaftliche Bewertung anhand von 38 Publikationen zu randomisierten kontrollierten Studien vorgenommen. Die Metaanalyse, in die Daten von 70 000 Personen einflossen, zeigte Hinweise auf einen Nutzen des Früherkennungsverfahrens für starke Raucher*innen. In der Gruppe der mit Niedrigdosis-CT untersuchten Teilnehmenden reduzierte sich die Lungenkrebsmortalität im Vergleich zur Kontrollgruppe um 15 Prozent. Das bedeutet rechnerisch: Je 1 000 Teilnehmenden versterben in einem Zeitraum von etwa zehn Jahren nach Früherkennungsbeginn drei Menschen weniger an Lungenkrebs.

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