Hochauflösendes 3D-Druck-Gehirn für diffusionsgewichtete MRT entwickelt

Hochauflösendes 3D-Druck-Gehirn für diffusionsgewichtete MRT entwickelt
Franziska Chalupa-Gantner mit Gehirn-Phantom in der Hand und Aleksandr Ovsianikov (©TU Wien)

Ein neues Gehirnphantom soll helfen, die Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen voranzutreiben.

  • Datum:
    08.04.2024
  • Autor:
    S. Link (mh/ktg)
  • Quelle:
    Technische Universität Wien

Ein 3D-gedrucktes „Gehirn-Phantom“, das dem Aufbau von Gehirnfasern nachempfunden ist, erlaubt die Darstellung mittels diffusionsgewichteter MRT. Das Gehirnmodell kann die Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose vorantreiben, so die Forschenden von der TU Wien, der MedUni Wien, der Universität Zürich und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Winziger Würfel mit Mikrokanälen

Optisch hat dieses Phantom nicht viel mit einem echten Gehirn zu tun. Es ist viel kleiner und hat die Form eines Würfels. In seinem Inneren befinden sich feinste, mit Wasser befüllte Mikrokanäle in der Größenordnung einzelner Hirnnerven. Die Durchmesser dieser Kanäle sind fünfmal dünner als ein menschliches Haar.

Gehirn-Phantom trainiert Analysesoftware

Diesen Ansatz, das diagnostische Potenzial der diffusionsgewichteten MRT zu verbessern, vergleicht Erstautor Michael Woletz, MedUni Wien, mit der Weiterentwicklung von Handykameras: „Den größten Fortschritt bei der Fotographie mit Handykameras sehen wir nicht unbedingt bei neuen, besseren Linsen, sondern bei der Software, die die aufgenommenen Bilder verbessert. Ähnlich ist es bei der diffusionsgewichteten MRT: Mittels des neu entwickelten Gehirn-Phantoms können wir die Analysesoftware viel genauer justieren, damit die Qualität der gemessenen Daten verbessern und die Nervenarchitektur des Gehirns genauer rekonstruieren.“


Die Forschungsarbeit wurde jetzt in Advanced Materials Technologies publiziert.

Ihr direkter Draht zu uns