MRT bei aktiven Implantaten: Testverfahren in Entwicklung

MRT bei aktiven Implantaten: Testverfahren in Entwicklung
Laboringenieurin Larissa Blümlein und Prof. Dr. Ralf Ringler, beide OTH Amberg-Weiden, arbeiten an der Entwicklung der neuen Testmethode (©Pöllmann/OTH Amberg-Weiden)

2022 steigen die Anforderungen an MR-sichere aktive Implantate. Um zu prüfen, ob diese für eine MRT-Untersuchung geeignet sind, entwickeln Forscher in Bayern eine Testmethode.

  • Datum:
    18.12.2018
  • Autor:
    S. Wiesel (mh/ktg)
  • Quelle:
    Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Amberg-Weiden

OTH Amberg-Weiden – Das Forschungsteam aus der Medizintechnik beschäftigt sich insbesondere mit der Erwärmung aktiver implantierbarer Medizingeräte. Wer einmal einen Löffel in die Mikrowelle gelegt hat, kennt den Effekt: Das Metall schlägt Funken, die Temperatur steigt. Ähnlich bei aktiven Implantaten beziehungsweise den Elektroden der Implantate im MRT: Die Metallteile können sich unter den hochfrequenten Wellen erhitzen und den Patienten verletzen. Nur MR-sichere Implantate erlauben risikofreie Untersuchungen.

Seit 2011 gibt es aktive Implantate, die als bedingt MR-sicher eingestuft werden. Um diese Kennzeichnung zu erhalten, durchlaufen die Implantate eine Reihe von Tests, die internationale Organisationen wie die 'International Organization for Standardization' (ISO) festlegen. Die ISO-Norm, die sich mit der Wechselwirkung von Implantat und MRT beschäftigt, soll bis 2022 aktualisiert werden. Das betrifft auch die Vorgaben für die durch Hochfrequenz erzeugte Erwärmung.

Die neuen Standards beschreiben bereits eine Prüfmethode, die es erlaubt, Temperaturerhöhung insbesondere der Elektroden automatisiert und direkt zu bestimmen. Allerdings nur in der Theorie – Lösungen für die Praxis wird das Team an der OTH Amberg-Weiden entwickeln. Damit sollen Hersteller ihre Produkte auf MR-Sicherheit testen können, bei möglichst geringem Zeit- und Kostenaufwand.

Das Projekt „Prüfmethodenentwicklung zur Untersuchung von HF induzierter Erwärmung bei aktiven implantierbaren Medizinprodukten“ ist auf zwei Jahre bis 2020 ausgelegt. Bei dem Vorhaben arbeiten die Hochschule und das Gelsenkirchener Unternehmen MR:comp zusammen. Das Forschungsteam leiten Prof. Dr. Ralf Ringler aus dem Fachbereich Medizintechnik der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen und MR:comp-Geschäftsführer Gregor Schaefers. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Projekt im Rahmen des Programms „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand, Projektform: Kooperationsprojekte“ mit 168.000 Euro.

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