Neue Forschungs-Klassifikation für M. Parkinson vorgeschlagen

Neue Forschungs-Klassifikation für M. Parkinson vorgeschlagen

Als Hauptkomponenten einer neue Klassifikation für M. Parkinson vorgeschlagen werden die "Parkinson-Typ Synukleinopathie", Neurodegeneration und Genvarianten.

  • Datum:
    23.01.2024
  • Autor:
    B. Albers (mh/ktg)
  • Quelle:
    Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.

Eine neue dreiteilige Klassifikation von Morbus Parkinson zu Forschungszwecken schlagen Wissenschaftler:innen in 'Lancet Neurology' vor. Der Grund: Die bisherige klinische Einteilung werde dem heutigen Wissensstand über Pathomechanismen und biologische Heterogenität nicht mehr gerecht, so das Autorenteam. Gerade für die Entwicklung krankheitsmodifizierender bzw. kausaler Therapien sei eine exakte Klassifizierung und Stratifizierung essenziell.

Fortschritte in der Entwicklung sensitiver und spezifischer in-vivo-Biomarker für das Vorhandensein der α-Synuclein-Pathologie haben die Parkinson-Forschung an einen kritischen Punkt gebracht. Die Autor:innen halten es für geboten, die weitgehend klinisch basierten Diagnoseansätze hin zu einer Betonung der biologischen Grundlagen der Krankheit zu verschieben.

Das neue System soll ermöglichen, die molekularen Grundlagen der Parkinson-Krankheit bereits vor dem Auftreten von Symptomen zu definieren, identifizieren und gezielt therapeutisch anzugehen. Seine drei Hauptkomponenten sind:

  1. die „Parkinson-Typ Synukleinopathie“, also die Anwesenheit oder Abwesenheit von pathologischem α-Synuclein (S) in Geweben oder im Liquor
  2. Hinweise auf eine Parkinson-assoziierte Neurodegeneration (N), die durch spezifische neurobildgebende Verfahren definiert wird
  3. der Nachweis von Parkinson-spezifischen pathogenen Genvarianten (G), die eine Parkinson-Krankheit verursachen oder stark dazu prädisponieren.

„Der aktuelle Forschungsvorschlag ist der erste Schritt in einem entscheidenden Prozess, um die Parkinson-Forschung von einem rein klinischen Ansatz hin zu einem biologischen Ansatz zu bewegen – was die Hoffnung auf die Entwicklung von krankheitsmodifizierenden Therapien weiter stärkt“, erläutert Prof. Höglinger, München. Allerdings werden diese Kriterien vorerst ausschließlich für die Forschung vorgeschlagen.

Zur Publikation in Lancet Neurology

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